Science-Fiction meets Tradition

Sowohl in der Filmindustrie als auch im Bereich der Schriftstellerei gehört das Science-Fiction-Genre seit jeher zu den interessantesten. Es erzählt uns von modernen Welten und fernen Planeten, von fantastischen Abenteuern und auch von fremden Wesen. Meist wird von gigantischen Raumschiffen und neuartigen Technologien berichtet, die um einiges fortschrittlicher sind, als die uns bekannten. Die Science-Fiction-Geschichten sind voll von Phänomenen, die uns vor Augen halten, wie Zukunft einmal aussehen könnte. Und nicht selten treten viele der einst rein fiktiven Ideen später sogar wirklich in Erscheinung und Fiktion wird Realität wie beispielsweise die erste Reise zum Mond, die ersten Roboter oder die heute alltäglichen schnurlosen Kopfhörer. Manchmal finden aber auch ganz traditionelle Motive Verwendung.

Die Haarteppichknüpfer – Science-Fiction-Roman

Das 1995 veröffentlichte Werk stammt vom deutschen Buchautor Andreas Eschbach, der es auf eine seiner Kurzgeschichten aufbaute, die bereits zehn Jahre zuvor in einem Literaturmagazin erschien. Es war sein erster größerer Erfolg und wurde in viele verschiedene Sprachen übersetzt und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Doch leider lassen Hollywood und seine berühmten Sciencefiction-Regisseure bis heute mit der Verfilmung auf sich warten.

Die Geschichte: In einen fernen Galaxy namens Gheera gibt es unzählige Planeten, auf denen der Beruf des Haarteppichknüpfers seit Abertausenden von Jahren zu den angesehensten zählt. Menschen dieses Standes verbringen ihr ganzes Leben damit, einen einzigen Teppich zu weben. Anders als die uns bekannten kostbaren traditionellen Perserteppiche aus Naturseide oder Wolle, werden diese Unikate aus den Haaren der eigenen Frauen und Töchter gewoben. Gegen Ende ihres Lebens nehmen sie ihn aus dem Rahmen und verkaufen ihn an die Teppichhändler des Sternenkaisers und Herrschers über das Universum – Aleksandr des 11.

Die Bedeutung der Orientteppiche

Seit Menschengedenken ist der Perserteppich eines der bedeutendsten Symbole des Orients schlechthin. Er wird im Wesentlichen sowohl für den Eigengebrauch als auch zu Handelszwecken und für den Export hergestellt. Der genaue Entstehungszeitpunkt der vielschichtigen Tradition des Teppichknüpfens lässt sich nur grob auf einige hundert Jahre vor Christus anvisieren. Sie wurde in allen Bevölkerungsschichten und den unterschiedlichsten Gemeinschaften aller Regionen des alten Perserreiches betrieben und wird nach wie vor ausgeübt. Der Wahrung der alten Motive und Techniken haben wir es zu verdanken, dass es eine so reiche Farben- und Formenvielfalt gibt, die einen noch heute in Staunen versetzt. Im Jahr 2010 wurde diese traditionelle Kunst sogar mit in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Der bekannteste teuerste Teppich der Welt – der sogenannte Clark-Sichelblatt-Teppich des 17. Jahrhunderts aus dem Südosten Irans – wurde für sage und Schreibe 34 Millionen Dollar verkauft.