Lange Zeit waren die Schattenseiten von Hollywood eher eine Art Urban Legend in Filmen und Serien. So wurde zum Beispiel in Wes Cravens Scream 3, einem Klassiker des Slasher- und Horror-Genres, wurde der Missbrauch einer Schauspielerin durch einen Produzenten zum Grund für eine grausame Mordserie in ganz Los Angeles.
Auch im Gangsterfilm L.A. Confidential von Curtis Hanson mit Russel Crowe, Guy Pearce und Kevin Spacey in den Hauptrollen werden der Drogenkonsum an Filmsets, der sexuelle Missbrauch und die unlauteren Mittel der Polizei in Hollywood thematisiert. Im Film sind die meisten Cops korrupt und wurden von Filmproduzenten, Politikern und Starlets gekauft, um ein blindes Auge zu haben, wenn die Reichen und Schönen das Gesetz etwas zu weit auslegen.
Nicht alles Gold was glänzt
Spätestens mit der #metoo Bewegung wurde nun klar: Was für viele nur der Inhalt von Filmen war, passiert hinter den Kulissen scheinbar wirklich. Der Serienstar Ezra Miller, bekannt aus We Need To Talk About Kevin, The Perks of Being A Wallflower und zuletzt Fantastic Beasts and Where to Find Them, erklärte in einem Interview mit dem irischen Magazin Daily Edge: „Männliche Produzenten in Hollywood sind Monster“.
Ohne Namen zu nennen, erklärte der 26-jährige Star, dass vor allem sexuelle Übergriffe an jungen Schauspielerinnen und Schauspielern durch erfolgreiche Produzenten fast schon auf der Tagesordnung stehen.
Vieles ändert sich
Gerade für diese Schattenseite in Hollywood zeichnet sich jedoch Besserung ab. Dank der #metoo Bewegung und den vielen öffentlichen Statements werden die Hintergründe immer weiter aufgedeckt. Selbst Urgesteine der High Society in Hollywood, allen voran Harvey Weinstein, einer der erfolgreichsten Produzenten der letzten 20 Jahre, spüren die Auswirkungen ihrer Handlungen. Denn während in L.A. Confidential die meisten Cops, Richter und Offizielle der Exekutive gekauft zu sein scheinen, ist das echte Los Angeles doch noch etwas rechtmäßiger als es der Film vermuten lässt.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Dass es in der Traumfabrik Hollywood die ein oder andere Schattenseite geben muss, war den meisten wohl auch schon vor der #metoo Debatte klar. Denn auch wenn die meisten Hollywood-Filme nicht auf wahren Begebenheiten beruhen, so ist es mit Filmen wie mit allen fiktiven Erzählungen: Es steckt immer ein Quäntchen Wahrheit dahinter, welches den Autoren oder Regisseur dazu bewegt hat, die Geschichte genauso zu erzählen, wie sie erzählt wurde.