Weird Fiction und The New Weird

Dass es bei Science Fiction nicht immer nur um Aliens, Roboter und den Weltraum geht, sollte spätestens seit dem durchschlagenden Erfolg der Amazon Prime Serie The Man In The High Castle, die auf dem gleichnamigen Buch von Philip K. Dick basiert, für viele deutlich geworden sein. Gerade im Bereich Science Fiction und Fantasy gibt es so viele verschiedene Unterkategorien und Spielarten, dass es unfair wäre, das ganze Genre auf „Weltraumgeschichten“ zu reduzieren. Ein relativ neues Subgenre der Science Fiction ist Weird Fiction beziehungsweise The New Weird.

Was ist New Weird?

Unter Weird Fiction versteht man Klassiker wie die von Edgar Allan Poe oder H.P. Lovecraft. Dieses Subgenre ist also schon etwas älter und wurde lange Zeit dem Horror-Genre zugeordnet. Das Genre des New Weird wiederum befasst sich mit einer Mischung aus der klassischen Weird Fiction und der Science Fiction. Sie spielen mit den Gefühlen der Subliminalität der Weird Fiction und dem Estrangement der Science Fiction, um so ganz neue Welten und Geschichten erschaffen zu können. Bekannte Autoren aus dem Bereich sind Ann van der Meer und ihr Ehemann Jeff van der Meer, sowie der Shootingstar des Genres, China Miéville. Letzterer schrieb die Buchvorlage für die vierteilige Miniserie The City and The City, die von der BBC verfilmt wurde und nach der Ausstrahlung auf Channel 4 direkt auf DVD erschien.

Es ist ein beliebtes Stilelement im New Weird, den Leser direkt in die Handlung zu werfen. Durch die fehlende Erklärung, wie es zu einer gewissen Situation kam, ist der Leser in der gleichen Situation wie der Protagonist der Geschichte, was eine Spannung generiert, die in vielen anderen Literaturformen ihresgleichen sucht.

Gerade Miévilles Form des New Weird ist dabei auch sehr stark politisch geprägt. Jeff van der Meer, der US-amerikanische Counterpart zum Briten Miéville, konnte dank einer starken Verfilmung durch Netflix auf sich Aufmerksam machen. Annihilation heißt der Film (zu Deutsch Auslöschung), der mit Natalie Portman und Tessa Thompson Hollywoodgrößen im Casting hat. Basierend auf Teil eins der Trilogie, ist der Film eine gute Einführung in das Genre des New Weird und zeigt, dass Science Fiction durchaus eine gewisse mysteriöse Komponente haben darf, bei der nicht immer alles vollständig aufgeklärt sein muss. So schafft es The New Weird, Science Fiction nicht nur auf eine neue Kategorie zu heben, sondern auch ein neues Publikum dafür zu begeistern.

Hinter der Kamera: Legendäre Regisseure

Regisseure werden oft sträflich vernachlässigt, wenn es um die Stars und Sternchen aus Hollywood geht. Dabei sind Regisseure wie Steven Spielberg, Christopher Nolan, Michael Bay, Spike Lee oder George Lucas mindestens genauso wichtig wie die Schauspieler, die sie für ihre Filme auswählen. Denn ohne George Lucas und Steven Spielberg hätten wir nie mit Indiana Jones den Dschungel erforscht, wären wir nie in epischen Weltraumschlachten mit Luke Skywalker in seinem X-Wing mitgeflogen und hätten wir nie ängstlich aber fasziniert am Bildschirm geklebt, während der weiße Hai sich langsam seinem nächsten Opfer näherte.

Auch die neue Generation von Regisseuren kann sich sehen lassen. Dabei ist zu beobachten, dass nach und nach auch immer mehr Frauen einen Ruf als hervorragende Regisseure erarbeiten können. Wie man an der Liste oben wohl gut erkennen kann, sind die meisten legendären Regisseure der letzten 30 Jahre Männer und vor allem weiß – bis auf Spike Lee, der als schwarzer Mann an und für sich schon eine Ausnahme in dieser Aufzählung darstellt. Aber auch wenn wir uns etwas mehr Diversität wünschen, ohne die wundervollen Menschen hinter der Kamera, egal welches Geschlechts oder welcher Hautfarbe, wäre Hollywood deutlich langweiliger.

Gedankenexperimente: Minority Report

Dass Philip K. Dick ein begnadeter Science Fiction Autor ist, wird vielen spätestens durch die Amazon Prime Serie The Man In The High Castle bewusst geworden sein, die neben Breaking Bad, Chernobyl und Game of Thrones zu den besten Serien der letzten Jahre gezählt wird. Aber Philip K. Dick kann nicht nur gute Romane schreiben, sondern auch interessante Gedankenexperimente in Kurzgeschichten verfassen, wie zum Beispiel im Falle seiner wenige Seiten langen Geschichte mit dem Titel Minority Report.

Die Idee: Was wäre wenn Strafverfolgungsbehörden bereits über eine kriminelle Tat Bescheid wüssten, bevor der Täter sie ausführt? So kann die Tat verhindert werden, bevor sie geschieht und der potentielle Täter wandert direkt ins Gefängnis. Die Idee basiert auf dem Verständnis der philosophischen Richtung des Predeterminismus. Alles, was ein Mensch tut, ist durch die vorangegangenen Taten bereits vorbestimmt. Dass dies nicht so ist, muss der Protagonist am Ende unter Beweis stellen. Eine spannende Geschichte, die mit Tom Cruise in der Hauptrolle auch verfilmt wurde. Hier zeigt sich jedoch, dass Hollywood nicht immer gute Science Fiction-Filme dreht. Der Film hatte eher schlechte Kritiken und kam auch beim Publikum nicht sonderlich gut an.

Star Trek: Serie, Filme, Franchise

Was für die einen Star Wars ist, ist für die anderen eine Serie, die seit Jahrzehnten im Fernsehen zu sehen ist und sich über die Jahre eine unglaublich große Fanbase gebidet hat. Hardcorefans dürfen nur diese Serie oder Star Wars gut finden – beides zusammen geht nicht. Die Rede ist natürlich von Star Trek, mit seinen bisher 8 verschiedenen Serien mit insgesamt über 750 Folgen, Tendenz steigend, und 13 Kinofilmen.

Die Serie um Captain Kirk, Mr. Spock und Pavel Checkov, um nur drei der bekanntesten Namen zu nennen, fesselt weltweit jährlich Millionen von Menschen an die Fernsehbildschirme und treibt sie ins Kino. Denn auch heute, 43 Jahre nach der ersten Folge, die 1966 in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt wurde, sind die Abenteuer der Weltraumcrew in den verschiedenen Sternensystemen fast so beliebt wie die Star Wars Filme.

Für viele ist Star Trek sogar mehr Inbegriff des Science Fiction als Star Wars, da die Charaktere durch die lange Laufzeit der Serie viel tiefgehender ausgearbeitet sind und die erforschten Welten von Mal zu Mal fantastischer werden. Immerhin spielt die Serie im Weltraum, in unendlichen Weiten, und wir schreiben das Jahr…

Krieg der Welten

Science Fiction fasziniert die Menschen seit jeher. Vor allem durch die Taktik des Estrangement, was so viel bedeutet wie dass der Leser oder Zuschauer Elemente der neuen, fremden Welt als Teil aus seinem eigenen Leben wiedererkennt. Das man damit aber auch zu weit gehen kann und Menschen die Erzählung für bare Münze nehmen, zeigt die Geschichte der Hörspielversion von Orson Welles’ Vertonung des Romans Krieg der Welten, die 1938 im amerikanischen Radio lief und tausende von Menschen in Panik versetzte weil sie dachten, der Angriff der Aliens auf die Vereinigten Staaten von Amerika sei kein Hörspiel, sondern brutale Realität.

Krieg der Welten: ein Klassiker von Anbeginn?

Krieg der Welten wurde ursprünglich von H.G. Wells geschrieben, einem britischen Schriftsteller, der zahlreiche Science Fiction-Romane veröffentlichte, darunter auch Klassiker wie Die Zeitmaschine, Die Insel des Dr. Moreau oder Die ersten Menschen auf dem Mond. Sein Roman war nach der Veröffentlichung 1898 mäßig erfolgreich, wurde jedoch 1938 nach der Vertonung durch Orson Welles zu seinem bedeutendsten und bekanntesten Werk.

Die Geschichte ist recht schnell erzählt. Die Menschheit wird von Marsianern angegriffen, die auf das Eisen und Wasser unseres Planeten aus sind. Das menschliche Militär ist den außerirdischen Invasoren hoffnungslos unterlegen und muss hilflos dabei zusehen, wie der Planet in Schutt und Asche gelegt wird. Doch dann kommt die Rettung in Form einer Erkältung. Das Immunsystem der Marsianer kann mit den Bakterien der Erde nicht umgehen und sie sterben nach und nach – die Welt ist gerettet. Eine Interpretation des Romans ist, dass Wells mit den Marsianern die Briten und deren Kolonialpolitik meinte.

Satire wird zum Welterfolg

Egal, ob Wells seinen Roman eigentlich als Seitenhieb auf das britische Empire meinte, letztendlich wurde die Geschichte über den Angriff der Marsianer zu einer unglaublich erfolgreichen Story, die nicht nur als Hörspiel vertont wurde, sondern auch in mehreren Film- und Fernsehproduktionen für die Leinwand beziehungsweise den Bildschirm adaptiert wurde.

Die wohl erfolgreichste Verfilmung ist dabei die 2005 entstandene Verfilmung von Science Fiction-Urgestein Steven Spielberg, mit Tom Cruise und Dakota Fanning in den Hauptrollen. Die Verfilmung erhielt drei Nominationen für einen Oscar in den Kategorien Beste visuelle Effekte, Bester Ton und Bester Tonschnitt und erhielt das Prädikat “besonders wertvoll” der deutschen Film- und Medienbewertung. Allgemein kam die Verfilmung bei Kritikern und Publikum sehr gut an und wurde weltweit gefeiert. Dieses Mal ging das Ganze aber, anders als vor 67 Jahren, ohne eine Massenpanik über die Bühne.

Science Fiction im Wandel der Zeit

Science Fiction ist ein sich stetig wandelndes Genre, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass die „ferne Zukunft“, über die der Autor berichtet, irgendwann gar nicht mehr so fern ist. Man denke an die Klassiker von Jules Verne, die damals unglaublich futuristisch waren und heute fast schon antiquiert wirken.

Die stetige Veränderung sorgt dafür, dass das Genre immer interessant bleibt und immer wieder durch spannende neue Ideen auffällt. Dabei erscheint aber auch viel Schund, der sich als Science Fiction bezeichnet, aber nicht unbedingt zum Genre gehört. Aus diesem Grund haben sich Vereine wie der Science Fiction Club Deutschland e.V. gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, sich kritisch mit Science Fiction und Phantastik auseinanderzusetzen und somit die hohe Qualität des Genres in Literatur, Film, Theater und Musik zu wahren.

Immer am Puls der Zeit?

Wer denkt, Science Fiction behandelt vor allem Visionen über eine ferne Zukunft und den Weltraum, liegt zwar nicht falsch, verpasst aber eine spannende Lesart der Science Fiction, die sich vor allem nach dem zweiten Weltkrieg, zu Beginn der Quantentheorie, ergab. Die Welt der parallelen Universen. Statt sich mit Theorien über eine, meist dystopische, Zukunft zu beschäftigen, befasst sich diese Art der Science Fiction vor allem mit „was wäre wenn?“-Szenarien. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist The Man in the High Castle von Philip K. Dick. Ein Roman, der auch zu einer sehr erfolgreichen Serie auf Amazon Prime verfilmt wurde.

Statt sich mit einer möglichen Zukunft zu beschäftigen, geht Philip K. Dick erst einmal in die Vergangenheit, in das Jahr 1945, um genau zu sein. Er stellt die Frage: Wie würde die Welt heute aussehen, hätten die Nazis unter Adolf Hitler den Krieg 1945 für sich entschieden? Die Handlung spielt dabei im Hier und Jetzt, aber eben in einer parallelen Welt, in der die Erde zwischen den Japanern und den Deutschen aufgeteilt wurde. Hier sind die USA fest in japanischer Hand, das europäische Festland unterliegt dem Führer. Eine spannende Form der Science Fiction, bei der das Estrangement bewusst mit einem wahren Ereignis beginnt, das aber zu einem gewissen Teil geändert wurde.

Vergangenheit und Zukunft

Dass sich Science Fiction auch mit parallelen Welten und der Vergangenheit beschäftigt, ist ein Trend, der durch die Verfilmung von Man in the High Castle durch Amazon immer beliebter wird. Aber auch die „klassischen“ Science Fiction-Stories, die in der Zukunft, im Weltraum, mit Robotern, Aliens und unbekannten Planeten spielen, erfreuen sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit. Blockbuster wie die Avengers Filme zeigen, dass das Interesse an Science Fiction auch bei einer breiteren Masse vorhanden ist und Science Fiction sich nicht mehr verstecken muss. Auch wenn sie bei den Avengers unter dem Tarnmantel des Superhelden-Films daherkommt.

Terminator: Dark Fate – Die legendäre Sci-Fi-Reihe geht in die sechste Runde

Mit dem Science-Fiction-Thriller Terminator legte US-Regisseur James Cameron 1984 den Grundstein für eine der erfolgreichsten Science-Fiction-Reihen in der Geschichte Hollywoods. Mittlerweile besteht das Kinofranchise aus sechs Filmen. Der vorerst letzte Teil steht kurz vor Kinostart. Wer gespannt auf Terminator: Dark Fate:https://www.imdb.com/title/tt6450804/?ref_=nv_sr_1?ref_=nv_sr_1 ist und sich über den neuen Sci-Fi-Knaller aus der Traumfabrik informieren will, kann dafür unter anderem die Homepage zum Film besuchen. Genre-Fans werden dort genauso ihre helle Freude haben, wie Konditorfreunde gerne Torten günstig online bestellen, denn Dark Fate verspricht, das Action-Highlight des Jahres 2019 zu werden

Die Handlung von Terminator: Dark Fate

Im Internetzeitalter, in dem sich Informationen über alle Plattformen und soziale Netzwerke hinweg verbreiten wie Lauffeuer, schützen Filmstudios die Plots ihrer Filme wie Staatsgeheimnisse. Dennoch ist das eine und andere Detail zur Handlung von Terminator: Dark Fate längst durchgesickert. Worum geht es also im Film?

Erneut kreist das Geschehen um einen schicksalsentscheidenden Kampf zwischen Menschen und Maschinen. Die Schlacht wird wieder in der Gegenwart ausgefochten. Auf dem Spiel steht die Zukunft der Menschheit. Auf der Seite des Guten kämpft erneut Sarah Connor (Linda Hamilton). Die toughe Kriegerin muss wieder den Menschenretter, den Messias, beschüzen. Diesmal handelt es sich offenbar nicht um ihren Sohn John, sondern um die junge Latino-Amerikanerin Dani Ramos (Natalia Reyes). Den beiden Frauen zur Seite steht ein Cyborg namens Grace (Mackenzie Davis). Ihr mächtiger Gegner ist ein auf Töten programmierter Terminator (Gabriel Luna). Er wurde aus der Zukunft in die Gegenwart geschickt, um die angebliche Heilsbringerin Dani umzubringen. Auf ihrer Flucht vor der Maschine treffen Sarah, Dani und Grace bald auf den Terminator T-800 (Arnold Schwarzenegger)

Zurück zu den Wurzeln

Auf welcher Seite der berühmte, schon in vier vorausgegangenen Filmen bewährte T-800 kämpft, geht aus Trailern und Szenenbildern zu Dark Fate nicht eindeutig hervor. Zu vermuten ist, dass er wieder für das Gute, also für die Menschheit, kämpft. Denn eines stellten die Filmemacher schon sehr früh klar: Der sechste Teil der Sci-Fi-Reihe werde sowohl inhaltlich als auch erzählerisch an den zweiten Teil anknüpfen. Und in Terminator 2: Tag der Abrechnung kämpft der T-800 gegen seinen Rivalen T-1000 auf der Seite von Sarah und John Connor.

Zurück zu den Wurzeln begibt sich Dark Fate auch mit den Kreativen vor und hinter der Kamera. Auf dem Regiestuhl saß diesmal zwar nicht James Cameron, sondern Deadpool-Regisseur Tim Miller. Dennoch hatte der Terminator-Schöpfer als Story-Berater und Produzent ein gewichtiges Wörtchen über die inhaltliche und konzeptionelle Ausrichtung des Films mitzureden.

Gespannt sind die Fans auch auf das Comeback von Linda Hamilton. Die US-Schauspielerin war nach dem zweiten Teil in keiner weiteren Fortsetzung der Reihe dabei. Deshalb ist ihre Rückkehr zum Franchise für die Fans ein berechtigter Grund zur Hoffnung, dass die Reihe nach den eher enttäuschenden Teilen drei bis fünf endlich wieder zur alten Stärke zurückfindet.

James Dean, Marilyn Monroe und andere Legenden

Denkt man an Los Angeles, denken viele vor allem an die goldene Ära des Films in den 1950er Jahren. Stars wie James Dean oder Marilyn Monroe verzauberten in dieser Zeit ihre Fans vor den Leinwänden und schafften es zu einer Art Legendenstatus, der auch durch das frühe Ableben der beiden bekräftigt wurde – und durch die Frage, ob ihr Tod wirklich ein tragischer Unfall war, oder ein bewusster Selbstmord.

Aber James Dean und Marilyn Monroe sind nicht die einzigen Filmlegenden aus Hollywood. John Wayne zum Beispiel gilt als der Cowboy schlechthin und geniest seinen Status als Legende, ohne vorzeitig gestorben zu sein. Auch Schauspielerinnen und Schauspieler wie Danny DeVito, Carry Fisher, Harrison Ford oder Audrey Hepburn erspielten sich einen Status, der mit dem einer Legende durchaus zu vergleichen ist. Im Falle von Harrisson Ford und Carry Fisher liegt dies dabei auch an ihren bedeutenden Rollen in der Star-Wars-Reihe, die wohl zu den erfolgreichsten und beliebtesten Science Fiction Filmreihen zählt, die Hollywood jemals produziert hat. Legenden entstehen in Hollywood also durchaus auch noch, dies hat sich seit den1950er Jahren bis in die heutige Zeit nicht geändert.

Science-Fiction Filme sind Hollywood-Events mit enormer Wirkung

Hollywood, das Herz der Kinoindustrie, produziert seit den Tagen, als die Bilder laufen lernten, Filme in allen Genres. Besonders prägten aber die Science-Fiction Filme den Ruhm von Hollywood. Denn Science-Fiction Filme spiegeln nicht nur gesellschaftliche Strömungen, sie haben einen enormen Einfluss auf Mode, Zeitgeist, politische Ziele, und sie inspirieren sogar zur Entwicklung neuer Technologien.

Mehr als Unterhaltung

In erster Linie denkt man bei Star Trek, Blade Runner und Alien an gut gemachte Unterhaltungsfilme und Serien. Doch schaut man einmal in die 50er Jahre zurück, lernt man schnell, wie stark dieses Genre sowohl den Zeitgeist reflektiert, aber auch zur Steuerung der Meinungsbildung genutzt werden kann. Die Science-Fiction Filme Hollywoods aus dieser Zeit sind geprägt von Paranoia. Berühmte Beispiele dafür sind die Mars-Invasionsfilme oder der bis heute unheimliche Thriller “Invasion der Körperfresser” (Die Dämonischen). Horrorautor Stephen King hat in seinem Buch “Danse Macabre – Die Welt des Horrors” den Sputnikschock als treibendes Motiv hinter der Welle der Invasionsfilme vermutet. Das öffentliche Amerika war gegenüber den Russen ins Hintertreffen geraten, und die McCarthy Ära war geprägt von der Furcht vor Unterwanderung durch den aufstrebenden Kommunismus. Das Motto “Watch The Skies” aus den Alien-Invasionsfilmen hatte da eine ganz reale Entsprechung im Weltgeschehen. Dabei waren die Filme aber nicht nur Ausdruck von Ängsten einer ganzen Generation. Sie dienten auch zur Einübung konformen Verhaltens. Die Bürger sollten wachsam sein. Natürlich fürchteten die Regierenden dabei nicht so sehr eine Besiedelung durch Außerirdische, sondern Gefahr durch sowjetische Agenten.

Aufbruch ins All bei der NASA und im Kino

Das goldene Zeitalter der Science-Fiction Filme beginnt mit dem Aufbruch der USA zum Mond. In der Zeit, in der die NASA fieberhaft das Programm zur bemannten Landung auf dem Mond voran trieb, entstand die erste Star Trek Serie in den Studios von Paramount. Sie diente ursprünglich dazu, die Bürger für das Raumfahrtprogramm einzustimmen. Zu gleicher Zeit entwickelte auch Stanley Kubrik sein Weltraumepos 2001 – Odyssee im Weltraum, das auch philosophische Strömungen der sechziger Jahre reflektierte. Dieser Film wurde zum Meilenstein für alle künftigen Hollywood-Events im Science-Fiction Genre. Nicht nur sind Filme wie Alien ohne Kubriks Werk undenkbar, der Film inspirierte auch Technologien. So nimmt im Film ein Bildschirm mit Piktogrammen spätere I-Pads vorneweg.

Science-Fiction Sagas prägen Mode und Stil

In den 70ern begründete George Lucas schließlich mit Star Wars Hollywoods erfolgreichste Science-Fiction Filmreihe aller Zeiten. Die Mischung aus Weltraumwestern, Fantasy und großem Drama begeistert bis heute Generationen von Kinozuschauern. Mit dieser Filmreihe entstand auch das moderne Merchandising mit Fanartikeln, Spielzeug und Kleidung. Heute kann man zum Beispiel im Kidsbrandstore Mode finden, die von Filmen beeinflusst ist und von jungen Käufern gesucht wird. Mode und Filme haben sich dabei immer gegenseitig beeinflusst. Ridleys Scotts Kultklassiker Blade Runner erzählt uns heute viel über den Stil der Achtzigerjahre. In der in Hollywood produzierten Serie “Stranger Things”, erlebt die Jugendmode der gleichen Epoche ein einzigartiges Revival. So werden die Science-Fiction Produktionen und aktuelle Trends sich auch weiterhin gegenseitig beeinflussen.

Science-Fiction in Hollywood: Wissenschaftler arbeiten mit

In Science-Fiction-Filmen und -Serien aus Hollywood sind Wissenschaftler entweder Helden oder auch mächtige und durchtriebene Bösewichter. In The Day After Tomorrow warnt Jack Hall, gespielt von Dennis Quaid, als Klimawissenschaftler vor der Katastrophe. Doctor Brenner, der skrupellose Forscher in Stranger Things, ist eine furchterregende Verkörperung des legendären verrückten Wissenschaftlers. Doch in Science-Fiction-Filmen arbeiten oft auch echte Wissenschaftler hinter der Kamera mit.

Organisierter Austausch zwischen Entertainment und Wissenschaft

In den USA organisiert der Science&Entertainment Exchange die Zusammenarbeit. Ins Leben gerufen wurde dieses Programm von der amerikanischen National Academy of Sciences (NAS). Sie organisiert Treffen zwischen Wissenschaftlern verschiedenster Fachrichtungen auf der einen Seite und Drehbuchautoren, Produzenten und Regisseuren auf der anderen Seite. Mit dieser Initiative werden verschiedene Ziele verfolgt: Einerseits geht es darum, die wissenschaftliche Seite von Science-Fiction-Filmen plausibler zu machen, doch wird andererseits die Kreativität keineswegs eingeschränkt. Vielmehr geht es darum, den Autoren von Science-Fiction-Filmen ein neues Universum zu eröffnen. Auf diese Weise werden die Stories nicht nur glaubwürdiger, die Geschichten werden auch viel spannender. Für die Organisation liegt das Ziel der Initiative darin begründet, ein besseres Bild der Wissenschaft in Filmen zu erreichen. Überall auf der Welt fehlt es an engagierten Wissenschaftlern, die neue Ideen entwickeln und ungelöste Forschungsprobleme anpacken. So möchte man auch Begeisterung schaffen. In Deutschland gab es mit der Organisation MINTiFF ein vergleichbares Programm, um Nachwuchs für die sogenannten MINT-Fächer an den Universitäten zu begeistern.

Bekannte Beispiele

Ein anderer Effekt von Science-Fiction-Filmen, bei denen Autoren mit Wissenschaftlern zusammenarbeiten, liegt in der Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Science-Fiction-Filme aus Hollywood haben dafür gesorgt, dass Maßnahmen gegen drängende Probleme ergriffen wurden. The Day After Tomorrow hat lange vor „Fridays for Future“ auf die Gefahr durch den Klimawandel aufmerksam gemacht. Ein besonders gutes Beispiel ist auch Gravity, in dem Sandra Bullock als Astronautin durch herumfliegende Trümmerteile im Orbit in größte Gefahr gebracht wird. Heute gibt es ein Beobachtungsprogramm für sogenannten „Space Debris“, den Müll von Satelliten und Raketen, um die Internationale Raumstation zu schützen. Die Filme Armageddon und Deep Impact machten auf die Gefahr durch Asteroideneinschläge aufmerksam.

Wissenschaft spielt überall eine Rolle

Auch in Filmen, in denen der wissenschaftliche Hintergrund weniger offensichtlich ist, gibt es oft Bezüge zu tatsächlichen Themen, mit denen sich Forscher beschäftigen. Bei älteren Filmen kann man sich auch in anderen Medien mit diesen Themen intensiver vertraut machen, so um Beispiel bei der Harry-Potter-Filmreihe, hier lädt das Harry Potter Hörbüch auch noch einmal zum Nachhören ein. Bei Harry Potter ist die künstliche Schwerkraft ein wichtiges Thema. 1992 gelang Evgeny Podkletnov In Russland dazu ein bahnbrechendes Experiment und es gibt dazu Forschungen unter anderem am bekannten Teilchenbeschleuniger in Cern.

Auch die Physik in Superheldenfilmen ist gar nicht so weit hergeholt: Bei Thor arbeiteten die Drehbuchautoren mit dem Jet Propulsion Laboratory in den USA zusammen: Man errechnete anhand der Dichte von Neutronensternen, welches Gewicht Thors Hammer haben müsste, um die im Film gezeigte Wirkung zu entfalten.